Wann wurde der Bikini erfunden?
Vom String Bikini bis hin zum Badeanzug - heute können wir Frauen zum Schwimmen genau das anziehen, was uns gefällt und worin wir uns wohlfühlen. Doch ein Blick in die Geschichte der Bikinis verrät: Das war noch nicht immer so.
Die wichtigsten Fakten zur Geschichte des Bikinis im Überblick:
- 1946: Louis Réard entwirft den ersten modernen Bikini, der den Körper der Frau in zwei Teile trennt – Oberteil und Unterteil.
- Bis Mitte des 20. Jahrhunderts: Frauen müssen sich beim Schwimmen und in öffentlichen Badeeinrichtungen oft mit vollständigen Badeanzügen oder sogar Kleidung bedecken.
- Ab den 1960er Jahren: Mit der zunehmenden Emanzipation der Frau und der Liberalisierung der Gesellschaft wird der Bikini immer populärer. Er symbolisierte Freiheit und Unabhängigkeit.
- Heute: Der Bikini hat sich zu einem wichtigen Teil der Body-Positivity-Bewegung entwickelt. Frauen jeden Alters und jeder Körperform tragen Bikinis mit Selbstbewusstsein.
Lies weiter und erfahre im Detail, wie die Bikinigeschichte geschrieben wurde und warum die Entwicklung der Bademode für Frauen nicht nur den Fortschritt der Mode, sondern auch den unserer Gesellschaft widerspiegelt.
Die Erfindung des ersten Bikinis
Bis in das zwanzigste Jahrhundert war die Badebekleidung darauf ausgerichtet, den Großteil des Frauenkörpers zu bedecken. Es galt als skandalös, wenn der Badeanzug zu enganliegend oder zu knapp war. Obgleich historische Mosaike zeigen, dass Frauen bereits im alten Rom und Griechenland knappe Hosen und bauchfreie Oberteile trugen - vermutlich jedoch um Sport zu machen, nicht um zu schwimmen. Ab Anfang der 1930er Jahre erschienen allmählich immer mehr Modelle, die etwas kürzer waren oder ein Stück des Bauches gezeigt haben.
Doch wann wurde der erste richtige Bikini erfunden?
Louis Réard, der Erfinder des Bikinis
Der französische Maschinenbauingenieur und Designer Louis Réard gilt als Erfinder des Bikinis. Mit dem freizügigen Zweiteiler revolutionierte er 1946 die damalige Bademode und sorgte damit für sehr viel Aufsehen und explosive Reaktionen. Aus diesem Grund nannte er seine Erfindung Bikini: nach der Insel Bikini-Atoll, wo die USA kurz zuvor Atomtests durchgeführt hatten.
Erster Bikini der Welt: Präsentation 1946 in Paris.
Am 5. Juli 1946 stellte der Bikini Erfinder Réard sein neues Design im Pariser Schwimmbad “Piscine Molitor” vor. Da professionelle Models sein freizügiges Design ablehnten, wurde sein erster Bikini von der Nackttänzerin Micheline Bernardini präsentiert.
Wachsende Akzeptanz
Erste Reaktionen auf die Erfindung des Bikinis.
Der Bikini wurde nach seiner Vorstellung 1946 stark kritisiert und als “unzüchtig” bezeichnet. Deshalb wurde an vielen Badeorten verboten. Frauen, die sich nicht an das Verbot hielten und sich beim Schwimmen zu freizügig bekleideten, mussten mit einer Strafe oder Abmahnung rechnen. Der Grund für die strikte Ablehnung war das damalige konservative, traditionelle Frauenbild, zu dem es nicht passte, wenn Frauen selbstbestimmt viel Haut zeigten.
Vom kontroversen Anfang bis zur heutigen Akzeptanz
Nach der anfänglichen Ablehnung in den 1940er Jahren trugen später Stars wie Brigitte Bardot, Marilyn Monroe und Bond-Girl Ursula Andress in Filmen und Fotos immer öfter Bikinis. Damit trugen sie zur wachsenden Akzeptanz des Bikinis in der Modewelt und Gesellschaft bei. Auch wenn der Bikini beliebter wurde, war es immer noch gewagt ihn zu tragen.
Das änderte sich mit der sexuellen Revolution und der Frauenbewegung in den 1960er und -70er Jahren. Der Bikini wurde zum Symbol der weiblichen Befreiung, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung, Männer sollten nicht mehr bestimmen, wie Frauen sich kleiden sollen. In den 90er Jahren wurde der Bikini dann ein Teil des Schönheitsideals und der Popkultur. Supermodels wie Cindy Crawford machten den Zweiteiler zum Must-Have für jede Frau. Er wurde durch große Modemarken kommerzialisiert
Heute ist der Bikini ein fester Bestandteil der Alltagsmode und spiegelt nicht nur den Weg der Veränderung vom Frauenbild in der Gesellschaft wider, sondern steht außerdem für Body-Positivity und Akzeptanz aller Körpertypen.
Entwicklung des Bikinis im Laufe der Zeit
Wie sich der das Design des Bikinis in verschiedenen Jahrzehnten verändert hat
Nach Réard’s skandalös knappen Bikini folgten in den Jahren danach Modelle, die durch einen High-Waist-Schnitt und viel Stoff noch immer viel des weiblichen Körpers bedeckten. Erst mit der sexuellen Revolution etablierten sich freizügigere Modelle. In Brasilien entwickelte sich in den 1970er Jahren der Trend des String Bikinis, der das Gesäß nur noch sehr knapp bedeckte. In den folgenden Jahrzehnten folgten weitere Bikini Trends wie sportliche Aerobic Styles, der klassische Dreiecksschnitt, Mikro-Bikinis, bis hin zum Comeback des High-Waist Schnitts. Heute ist die Auswahl an Stoffen, Schnitten, Farben und Mustern größer denn je und der Bademodentrend geht in Richtung Nachhaltigkeit und Recycling.
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Wie der Bikini die Mode beeinflusste
Im Laufe der Jahrzehnte förderte der Bikini eine körperbewusste und freie Mode, mit der Frauen sich selbst zeigen und Selbstbewusstsein ausdrücken können. Außerdem veränderte sich das Frauenbild und freizügige Kleidung wurde immer gesellschaftsfähiger. Heute gibt es Bikinis für alle Körpertypen - ganz nach dem Motto “Jeder hat eine Bikinifigur”.
Fazit
Die Geschichte des Bikinis spiegelt nicht nur die Weiterentwicklung der Mode wider, sondern noch viel wichtiger, auch die gesellschaftliche Veränderung im Hinblick auf die Rolle und das Bild der Frau. Der Bikini ist noch immer ein Symbol für Selbstbestimmung und Freiheit der Frauen. Mit der Body Positivity Bewegung wird wiederholt gezeigt, wie Mode gesellschaftliche Normen in Frage stellt.